Unsere Stellungnahmen

Adults for Alternatives:

Von den Alten lernen, heißt überleben lernen.

Was wir wollen? Uns zu Wort melden!
Stellung nehmen und Stellungnahmen abgeben

Wer wir sind? Wir sind die alte BerufsElite,
die in die TalkShows nicht mehr eingeladen werden.

Wir sind die, die ein volles BerufsLeben
gelebt und überlebt haben und noch leben.

Wir sind die, die in vielem Bescheid wissen,
die unbeirrt Bildung erworben und in Berufen umgesetzt haben.

Wir sind die, die auf Vernunft zählen und
sich nicht nur auf unser Gefühl verlassen.

Wir zählen auf wohl erworbenes Wissen und
unterscheiden zwischen Fakten und Fakes.

Wir haben keine Angst vor der Freiheit und
misstrauen der Moral der Massen.

Wir sind fest davon überzeugt,
dass mit dem Erreichen des Rentenalters
das Leben noch nicht zu Ende ist.

Wir haben erfahren, das ohne Mühe und
ohne Leistung keine Gerechtigkeit möglich ist.

Wir leben gerne, aber wir wissen.
dass unsere Welt nicht das Paradies ist.

Wir wollen Wohlstand und Wohlfahrt  für alle
nicht von den jeweils anderen fordern.

Wir wollen weiter mitdenken, mitreden,
uns zu Wort melden und Stellung beziehen.
auch wenn wir nicht mehr gefragt werden.

Wir beziehen Stellung und machen Vorschläge. Auch ungefragt.

SENIORS FOR SOLUTIONS

Meldungen & Meinungen aus der VorstandsBubble

Warum es sinnvoll ist, den DenkRaum des Kuratoriums bis zur „universellen“ Kompetenz zu erweitern.

Stellungnahme zum Konzept des KUKw3

von Gerhard E. Ortner

03.03.2024 – Es könnte gefragt werden, haben wir in den K3- Zeiten – in einer Zeit, in der uns mitten in unserem wohligen Baden in Wohlstand und moralgetriebenen Streben nach Wohlfahrt die brutale Realität der Natur erschüttert – Klimakrise, Krankheit und dann auch noch Krieg – keine anderen Probleme als „universelle Kompetenz“. Hat denn nicht eigentlich die Befassung mit „WirtschaftsKompetenz“ gereicht?

Die Antwort hängt davon ab, ob man sich klar machten kann und  was denn die Bezeichnung bedeutet, welcher „Begriff“ benannt wird. Für die Menschen, die sich unter der Bezeichnung „WirtschaftsKompetenz für Europa“ seit mehr als zwanzig Jahren mit diesem Begriff theoretisch fundiert und praxisbezogen beschäftigten, ist WirtschaftsKompetenz nicht nur Gegenstand und ZielPerspektive Ort WirtschaftsPädagogik oder WirtschaftDidaktik, sondern das Ergebnis einer gesamtheitlich  verstandenen politischen Bildung.

Eine Bildung, die das Leben der  Einzelnen genauso betrifft wie das Leben in Gemeinschaften. Eine Bildung, die ein friedliches ZusammenLeben, in der Leistungsgerechtigkeit verwirklicht wird, ermöglicht. Eine Bildung, die auf den unstillbaren Wunsch der Menschen nach personaler Freiheit, der offenbar biologisch verankert ist, verweist und gleichzeitig auf die Grenzen dessen Erfüllung im Zusammenleben in Gemeinschaften. Der unverrückbare Grundsatz des TitelHelden der deutschen Aufklärung zeigt, dass Wirtschaften letztlich ein realistisches Abbild des Lebens ist: Wunsch und Erfüllung sind gegen einander zu stellen wie Nachfrage und Angebot. Kant wollte möglicherweise die Grenzen der Freiheit des Menschen vernünftig begründen – und hat gleichzeitig gezeigt, dass WirtschaftsKompetenz LebensKompetenz ist. Der „Ausgleich“ schafft gleichermaßen personal „Zufriedenheit“ und sozial „Frieden“. Deshalb ist WirtschaftsKompetenz weit mehr als die Fähigkeit, eine Konzernbilanz zu lesen, ja selbst in solches ZahlenMonstrum aufzustellen. Und wenn alles nicht hilft, dann muss man sich eben der „Notwendigkeit“ beugen, rät ein anderer Philosoph der gleichen Epoche, der nach seiner festen Überzeugung die Philosophie vollendet hat.

Schade eigentlich, dass die Aufklärungsphilosophie teils in Vergessenheit, teils in Verruf geriet und von manchen Ideologen dialektisch vernichtet wurde. Aber Vernunft ist für die einen eben gefährlich, für die meisten langweilig. Dagegen muss man sich wehren.

Deshalb hat auch das Kuratorium seine Ausrichtung nicht geändert ,sondern seine Erfahrens- und Erkenntnisfelder erweitert. Das KWE konzentrierte sich auf die WirtschaftsKompetenz, auf die Kompetenz  in der Wirtschaft engeren Sinne und in einem Erdteil, das KUKw3 arbeitet „grenzenlos“ – mit einer positiv moralischen Perspektive: Wohlstand und Wohlfahrt weltweit.

Unser – fortgeschriebenes – Anliegen ist die Integration von Wirtschaft und Politik, Wissenschaft und Kunst als Säulen unserer Kultur, die uns als „Menschen“ und bewusste „Personen“ von allen anderen LebeWesen unterscheidet. Das erfordert recht radikales Umdenken für alle, die es gewohnt sind, sich in kleinen Kästchen wohl zu fühlen. Und das sind betrüblicherweise viele. Vielleicht zu viele.

Meldungen & Meinungen aus der MitgliederCommunity

Die Waffen eines Neunzigjährigen

Stellungnahme zur Frage: „Wie ein Angehöriger der Kohorte der ‚Entwachsenen‘ durchs Leben gekommen ist.“

von Gerd Stroh 

23.03.2024 – Die Waffen eines Neunzigjährigen sind wie die der NATO ausschließlich defensiv und dienen lediglich dazu, mit den Zumutungen des Lebens fertig zu werden.

Zumutungen des Lebens, wie sie jeder kennt, sind Gleichgültigkeit, Aufdringlichkeit, Dummheit, Ablehnungen, Beleidigungen, Drohungen, Enttäuschungen, die man von Mitmenschen gelegentlich erfährt und ertragen muss. Hinzu kommen weit schlimmere Zumutungen, wie Krankheiten, Ängste aller Art und am Ende drohend: Die Furcht vor dem eigenen Tod! Wie leben? Wie kann ein alter Mensch mit diesen Zumutungen leben, sie parieren?

Das Gute am Alter ist, dass jede und jeder Zeit genug hatte, auszuprobieren, wie man mit diesen Zumutungen und mit der Tatsache umgehen kann, dass nichts mehr – wie einst – selbstverständlich ist: Religion, Ehe, Beruf, Tradition. Jeder Mensch kann im Laufe seines Lebens  ausprobieren, wie er mit all diesen Widrigkeiten am besten umgehen, wie er damit überleben  kann. Ich, Jahrgang 1934, habe folgende Waffen geschmiedet, um Angriffe  der beschrieben Art abzuwehren und meine Seele und meinen Körper zu schützen, sie unversehrt zu halten.

Zunächst und zu allererst: Disziplin. Ich trinke, allerdings unter sanftem Druck meiner drei entzückenden Enkelinnen Marie-Berth (12), Apolline (15) und Leonie (25,) so gut wie keinen Alkohol. Allerdings gestatte ich mir – selten genug – Ausnahmen: Man soll ja nichts übertreiben. Auch achte ich darauf, von meinen achtsamen Enkelinnen angeleitet, möglichst wenig Fleisch und überhaupt weniger zu essen, allerdings mit mäßigem Erfolg, was die Reduzierung meines Lebendgewichts betrifft. Macht nix!

Schließlich versuche ich, mich täglich an der frischen Luft zu bewegen, beschämend langsam und rasch ermüdend, aber immerhin. Wohl wahr: Ich bin schließlich keine achtzig mehr!

Zum Zweiten: Selbstgewählte Einsamkeit. Zugegeben, Mutter Natur hilft – unerwünscht – bei der Wahl der Einsamkeit. Meine Klassenkameraden sind fast alle gestorben, die meisten Kommilitonen, mit denen ich meine Studentenzeit verbracht habe, auch. Bei der Wahl neuer Menschen, mit denen ich mich im Alltag umgebe und die ich an mich heranlasse, bin ich zurückhaltender geworden. Man kann es Feigheit nennen. Richtig, es ist auch feige, aber das bin ich nun mal. Tatsache ist, dass ich von niemandem enttäuscht, bedroht oder sonstwie beeinträchtigt werden kann, den oder die ich nicht kenne. Logisch – oder?

Zum Dritten, Letzten und vielleicht Wichtigsten: Heiterkeit. Ich meine nicht, erheitert zu werden wie durch einen Witz oder eine Komödie, sondern ich meine eine Heiterkeit, die man gelassene Heiterkeit oder heitere Gelassenheit nennen kann. Eine Gelassenheit, die von Innen kommt – und die mir persönlich eigen ist. Nach Hans Fallada stirbt jeder für sich allein – und Rilke war der je eigne Tod wichtig. Das gilt auch nach meiner Meinung erst recht für das Leben: Jeder lebt sein eigenes Leben. Jeder muss sehen, wie er mit den Ereignissen im Leben fertig wird, welche Möglichkeit er hat zu leben. Wie heißt es bei Ringelnatz („Es zwitschert eine Lerche im Kamin“) in der letzten Zeile: „Reich willst Du werden? Warum bist Du ’s nicht?“.

Ringelnatz hat so recht!

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